Geometrie und Topologie
Fakultät für Mathematik
Technische Universität München

Schwebung

Erklingen zwei Töne mit fast identischer Frequenz, so nimmt man erstaunlicherweise einen an- und abschwellenden Ton wahr. Den Grund dafür kann man im unten stehenden Applet erforschen. Bestehen die beiden Töne nur aus reinen Sinusschwingungen, so passiert dabei das Folgende: Angenommen, zum Zeitpunkt 0 schlagen die Schwingungen beider Töne in die gleiche Richtung aus. Beide Schwingungen verstärken sich in diesem Moment, man hört den kombinierten Ton dann doppelt so laut wie jeden einzelnen. Im Laufe der Zeit fangen die beiden Bewegungen beider Töne an, sich gegeneinander mehr und mehr zu verschieben, bis irgendwann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem sie genau in die entgegengesetzte Richtung schwingen. Dann löschen sich die beiden Schwingungen gegenseitig aus, und man hört praktisch nichts. Wartet man weiter, so verschieben sich die Schwingungen wieder mehr und mehr, bis der Ton wieder in voller Lautstärke ertönt.

Diese Übergänge erfolgen natürlich nicht plötzlich, sondern allmählich. Man nimmt einen ab- und anschwellenden Ton wahr.

An den roten und grünen Punkten kann man die Frequenzen der beiden Töne sehr fein gegeneinander verstimmen. Unten ist die Summe der beiden Schwingungen angezeigt.

Bemerkenswert ist, dass die Frequenz des An- und Abschwellens genau der Differenz der beiden Frequenzen entspricht, d.h. unterscheiden sich die beiden Töne um 1 Hz (also eine Schwingung pro Sekunde), so nimmt man das An- und Abschwellen im Rhythmus von einer Sekunde wahr. Der Ausschnitt der oben gezeigten Schwingungen beträgt übrigens genau eine halbe Sekunde.