Äquidistante vs. Tschebyscheff-Polynominterpolation
Bei der klassischen Polynominterpolation besteht die Aufgabe darin, eine Funktion , von der man Funktionswerte an paarweise verschiedenen Interpolationsknoten kennt, durch ein Polynom zu approximieren. Es soll also
für alle gelten (Interpolationseigenschaft) und “klein” bezüglich einer geeigneten Norm sein. Da ein Polynom -ten Grades durch Stützstellen eindeutig festgelegt ist, liegt es nahe, genau dieses Polynom zur Interpolation von zu verwenden. Rein formal lässt sich wie folgt darstellen
dass -te Lagrange-Polynom vom Grad bezeichnet. Nach Definition gilt offenbar , was die Interpolationseigenschaf von erklärt.
Wie bei jedem Problem aus der Numerik, müssen/sollten wir uns auch bei der Polynominterpolation nach deren Kondition fragen. Es stellt sich dabei heraus, dass die absolute Konditionszahl gleich der sogenannten Lebesgue-Konstanten
ist. Interessant ist hierbei, dass für äquidistante Wahl der Stützstellen exponentiell in wächst. Für äquidistante Stützstellenwahl sollte der Grad des Interpolationspolynoms somit nicht zu groß werden!
Applet
Im nachfolgenden Applet kann man gut erkennen, wie sich die drastische Konditionsverschlechterung bei äquidistanter Stützstellenwahl auf die Interpolationsgüte von bei wachsendem auswirkt.